Des Kaisers neue Kleider
Musiktheater
nach H.C. Andersen
Zielgruppe: 6-99 Jahre
Zielgruppe Schulvorstellungen: 7-10 Jahre
Dauer: 40 min
UA: in Luxemburg, Oktober 2009 im Rahmen von Traffo_CarréRotondes
Besetzung:
2 Trompeten
Horn
Posaune
Tuba
Bei Aufführungen des Werkes dienen die eingefügten Textpassagen (Stichworte) dem besseren Verständnis des musikalischen Geschehens. Der Originaltext von Hans Christian Andersen ist aber für eine Aufführung nicht bindend. Jede andere szenische Umsetzung mit oder ohne Text ist möglich.
Des Kaisers neue Kleider, das berühmte Märchen von H.C.Andersen, erzählt die Geschichte eines stolzen Kaisers, der den schönen Worten zweier Betrüger verfällt, um sich am Ende nackt vor seinem Volk zu präsentieren.
Was hat Sie dazu motiviert, die Geschichte Des Kaisers neue Kleider mit Musik zu erzählen?
Die Idee zur Vertonung von H.C. Andersens Märchen Des Kaisers neue Kleider stammt vom Sonus Brass Ensemble, einem jungen Blechbläserquintett aus Österreich, das auch szenische oder halbszenische Produktionen herausbringt und sich um die Musikvermittlung für Kinder in speziellen Projekten verdient gemacht hat.
Mich hat das Projekt aus zweierlei Gründen interessiert. Erstens mag ich die Ironie und die Hintergründigkeit von H.C.Andersen in Des Kaisers neue Kleider. Eitelkeit, Gefallsucht, Mitläufertum, Feigheit, Mangel an Zivilcourage, Angepasstheit, alle diese Eigenschaften werden hier aufs Korn genommen, totalitäre Strukturen gepaart mit blindem Gehorsam werden hinterfragt, und die Stimme eines Kindes, das Symbol der Unschuld, deckt Schein und Trug dieses verkrusteten Systems auf.
Auf der anderen Seite hat es mich gereizt, das Stück für Blechbläser zu komponieren, da sich damit für das höfische Ambiente und die Aufgeblasenheit des Hofstaates ein, wie mir scheint, besonders geeignetes Instrumentarium anbot. Schon allein die optische Präsenz dieser strahlenden Instrumente spricht für sich. Und noch vielmehr das akustische Spektrum von fünf Blechbläsern, angefangen bei der riesigen Bandbreite an Volumen, über den Tonumfang von der sehr, sehr tiefen Tuba bis in die höchsten Höhen der Trompeten, bis zu den vielfältigsten Klangfarben, die diese Instrumente hervorbringen können.
Ich habe also versucht, die Geschichte in all ihrer Hintergründigkeit mit Musik zu erzählen, den Instrumenten einzelne Personen zuzuordnen, oder umgekehrt für einzelne Szenen oder Inhalte spezifische Klänge zu finden. Es geht aber nicht um eine eins zu eins Umsetzung von Geschichte und Musik, sondern die Musik soll vielmehr die feinen Facetten der Geschichte zum Klingen bringen, die Ironie, den verdeckten Spott, den Humor und die Vielschichtigkeit des Märchens. Über die musikalische Ebene soll der Geschichte noch eine zusätzliche Dimension hinzugefügt werden.
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