Zwei Elefanten, die sich gut kannten

auf Gedichte von Mira Lobe

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für Mezzo oder Sopran und Klavier


Musik: Elisabeth Naske
Text: Mira Lobe

Dauer: 14 min

UA am 5. November 2014 Wien, Wien Museum (A)

Johanna von der Deken, Mezzosopran
Yu Horiuchi, Klavier


  1.  Eine Ente schnatterdins
  2.  Wenn sich zwei Walrosse küssen
  3.  So ein Känguru
  4.  Ein Metterschling
  5.  Zwei Elefanten
  6.  Neulich fragten zwei Giraffen
  7.  HerrLöwe
  8.  Deutsch ist schwer

Mira Lobe begleitet mich nicht nur seit meiner Kindheit, sondern auch seit dem Beginn meiner kompositorischen Tätigkeit. Die Vertonung des ‚Kleinen Ich-bin-Ichs‘ war mein erster Kompositionsauftrag, es folgten zwei Kinderopern basierend auf Geschichten von Mira Lobe für die Wiener Staatsoper. Und noch immer faszinieren mich ihre Bücher. Auch bei der Suche nach geeigneten Liedtexten wurde ich schnell bei ihr fündig. Ihre Gedichte zeichnen sich durch sprachliche Raffinesse und leichtfüßigen Humor aus, die sich wunderbar in Musik verwandeln lassen. Es handelt sich bei den Liedern, die aus einigen Gedichten des Bands ‚Zwei Elefanten, die sich gut kannten’ entstanden sind, um Kunstlieder für Stimme mit Klavierbegleitung, die sowohl an den/die Sänger/in als auch an die Klavierbegleitung einige technische Anforderungen stellen. Jedes der Gedichte erzählt eine Geschichte, es sind mit einer Ausnahme ausschließlich Tiergeschichten, die in knappster Form und einer Sprache, die humorvoll und virtuos lautmalerisch mit Konsonanten und Vokalen spielt, eine spezifische Welt entstehen lässt. Diese schnell skizzierten Szenarien bergen enormes musikalisches Potenzial, nicht nur die humorvollen Geschichten inspirieren, sondern auch deren sprachliche Entsprechung. So bewegt sich die Motorrad fahrende Ente knatterdings, flatterdings, schnatterdings, und landet glatterdings doch wieder im Teich. Geschnattert und geknattert wird auch in der Stimme und im Klavier. Die Walrösser klingen naturgemäß tief und behäbig und lamentieren über das Problem der störenden Zähne beim Küssen. Ganz im Gegensatz dazu das Känguru, das sich wie ein Gummiball in elastischen Sprüngen über die Tastatur bewegt und sich nur bei der ‚Kängururuh‘ einen kleinen Ausflug zum Wiegenlied gönnt. Beim ‚Metterschling mit flauen Blügeln‘ hingegen ist etwas durcheinander gekommen. Ein Drähtchen, ein Rädchen des Computers, dem er entnommen wurde, funktioniert hörbar nicht mehr, die Rhythmen sind gestört, zerfallen und lösen sich auf. Der Metterschling aber entkommt in die Freiheit. Das wohl bekannteste Gedicht ist das der ‚Zwei Elefanten, die sich gut kannten‘ und die vergessen hatten ihr Frühstück zu essen. Ein kurzes, einfaches Lied, das sich ganz dem pointierten Text unterordnet und auch Kindern leicht im Ohr bleibt. Der lange Hals der Giraffen ist das Thema des nächsten Liedes, der sich streckt und reckt um bis in die Wolken zu gelangen – selbst wenn es ein aussichtsloses Unterfangen ist. Es folgt die Geschichte des Löwen, den etwas ins linke Ohr gezwickt hat. Die störenden Einwürfe im Klavier lassen schon erahnen, wer hier am Werk war. Seine Wut ist furchterregend, er grollt und rollt die Augen, reckt die Krallen und bleckt die Zähne. Aber seine Frau bleibt ganz gelassen und legt ein gutes Wort für die Familie Wüstenfloh ein, die ihm ein Schlummerlied gesungen hat (und auch die Störelemente des Anfangs sind jetzt als Schlummerlied erkennbar). Das letzte Lied ist eine humorvolle Abrechnung mit der deutschen Sprache. Die Namen von weiblichen und männlichen Tieren und deren Kinder werden untersucht und schlussendlich muss sogar der /die Pianist/in singend mit einstimmen.


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